
Ob von Mecklenburg Vorpommern, Baden Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt oder Hessen - aus ganz Deutschland beteiligten sich Vereinsmitglieder an der traditionellen Hauptsonderschau in Frankenau. Die drei Tage am Rande des Nationalparks wurden für Aussteller und Gäste zu einem besonderen Erlebnis. Gemeinsames Frühstück, Ausflüge und Tierbesprechungen sorgten für eine gute Gemeinschaft der Züchter.
Nach teilweise weiter Anreise wurden die Tiere am Freitagabend in die Käfige gesetzt und danach der züchterische und persönliche Austausch fast bis Mitternacht gepflegt. Wegen der Unterkunft teilweise in einem Ferienhaus, in Privatzimmern oder Pensionen organisierten Holger Kohlepp und Meinhard Völker am Samstag und Sonntag ein gemeinsames Frühstück in der Feriendorf-Gaststätte. Am Samstag Vormittag führte danach ein Ausflug zum Edersee. Im Wildtierpark erlebten die Züchter eine Greifvogelschau mit fliegenden Schwarzmilanen, Gänsegeiern, Wüstenbussard und Luggerfalken. Sie bestaunten Wisente, Wildschweine und Luchse, während sich Rothirsche, Wildkatzen und Fischotter nicht sehen ließen. Nach einer kurzen Information über den Nationalpark Kellerwald-Edersee gings weiter zur 1913 fertig gestellten Edertalsperre. Der Edersee mit 28 Kilometern Länge ist der zweitgrößte Stausee in Deutschland. Die Talsperre ist 400 Meter lang und über 40 Meter hoch. Aufgrund des trockenen Sommers war der Edersee nur zu 20 Prozent gefüllt. Viele Rest ehemaliger versunkener Dörfer waren wieder zu sehen - Stichwort „Edersee Altlantis“.
Vor der Schaueröffnung besichtigten die Sperberfreunde die Zuchtanlage des Frankenauer Rassegeflügelzuchtvereins mit elf kleinen Häuschen und fast 30 Gehegen. Am nahe gelegenen Stadtteich waren Pommerngänse, Lippegänse und verschiedene Entenrassen unterwegs. Mit Spannung wurden danach die Bewertungsergebnisse der 91 ausgestellten Tiere erwartet. Der neue Vereinsmeiter Holger Kohlepp ließ sich mit einer Getränkerunde feiern. Zuchtleiter Maik Helmbold erläuterte bei einer Tierbesprechung die Vorzüge und Wünsche der ausgestellten Tiere. Beim Züchterabend in der Kellerwaldhalle präsentierten sich die Sperber-Züchter wie eine große Familie und sorgten für gute Stimmung.
Am Sonntag nach dem Frühstück stellte Meinhard Völker die Frankenauer Arche-Region und das Informationszentrum Arche-Schiff vor. Rund um Frankenau werden rund 50 bedrohte Haustierrassen gehalten, vom Widderkaninchen bis zum Rheinisch-Deutschen Kaltblutpferd. Alle zwei Jahre findet ein großer Archetag statt, bei dem auch die Deutschen Sperber vorgestellt werden. Nach dem Aussetzen der Tiere am Sonntagnachmittag traten die Züchter ihre teilweise bis zu 550 Kilometer weiten Heimreisen in alle Richtungen an.
91 Deutsche Sperber und Zwerg-Sperber waren Ende Oktober bei der Hauptsonderschau in der Frankenauer Kellerwaldhalle zu sehen. 10 Züchter aus dem gesamten Bundesgebiet kamen mit ihren Tieren in die Nationalparkstadt, wo sie von unserem Vereinsvorsitzenden und Sonderrichter Sascha Leuschner beurteilt wurden. Er selbst hatte keine Tiere ausgestellt, da seine Nachzucht 2022 Opfer eines Fuchsbesuches wurde.
Die diesjährige Hauptsonderschau wurde vom Verein für Rassegeflügelzucht, Tier- und Naturschutz in Frankenau neben einer Vereinschau und der Hauptsonderschau der Niederrheiner und Zwerg-Niederrheiner sowie der Bezirkssonderschau der Barnevelder und Zwerg-Barnevelder ausgerichtet. Insgesamt standen über 600 Tiere in der lichtdurchfluteten Halle am Rande des Nationalparks Kellerwald-Edersee. Neuer Vereinsmeister des Erhaltungszuchtvereins Deutsche Sperber und Zwerg-Sperber wurde der Frankenauer Lokalmatador Holger Kohlepp. Er züchtet seit fast 10 Jahren Zwerg-Sperber züchtet und ist nimmt seitdem regelmäßig an den Schauen teil. Unter den 25 Zwerg-Sperbern von vier Züchtern erzielte er mit seinen Tieren die höchsten Noten: Zwei Mal die Höchstnote „vorzüglich“, einmal „hervorragend“, zwei Mal 95 Punkte und einmal 94 Punkte, mit insgesamt 574 Punkten für sechs Tiere errang er auch das Frankenauer Band und den Rudolf-Schweitzer-Gedächtnis-Wanderpokal für die beste Gesamtleistung der Schau.
Bei der Siegerehrung am Abend verliehen Sascha Leuschner und Vizevorsitzender Christopher Korr drei Sondervereinsbänder an Holger Kohlepp für eine Henne Deutsche Zwerg-Sperber, an Maik Helmbold für eine Henne Deutsche Zwerg-Sperber und an Denni Helmich für eine Henne der Deutschen Sperber, alle mit der Höchstnote „vorzüglich“ bewertet. Ein Landesverbandspreis errang Meinhard Völker aus Frankenau.
Hervorragende Bewertungen erhielten Tiere von Denni Helmich, Meinhard Völker, Maik Helmbold und Holger Kohlhepp. Erstmals bei der Hauptsonderschau mit dabei war Kevin Jörß aus Krakow am See, der erst 2022 mit der Sperber-Zucht begonnen hatte.